Ein Großteil der aktiven Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Bischweier konnten am vergangenen Sonntag an einer ganz speziellen Ausbildungseinheit teilnehmen. Am frühen Morgen machten sich 13 Atemschutzgeräteträger nach Külsheim im Main-Tauber-Kreis auf. Nach einer zweistündigen Fahrt wurden die Teilnehmer am Lehrgangsgelände durch das Ausbilderteam in Empfang genommen. Begonnen wurde der Lehrgang mit einer theoretischen Einführung, welche unter anderem die Grundsätze sowie Sicherheitsaspekte des Atemschutzeinsatzes und spezifische Gegebenheiten der Übungsanlage beinhaltete.
Im Anschluss ging es für den praktischen Teil der Ausbildung auf das weitläufige Übungsgelände. Nach der Zuteilung der persönlichen Schutzausrüstung inklusive zusätzlicher Schutzbekleidung für die Anlage sowie der Atemschutzgeräte mit Masken, konnten die Teilnehmer während der ersten praktischen Übung die verschiedenen Phasen eines Brandes hautnah erfahren. Hierzu wurde durch die Ausbilder in der Übungsanlage ein echtes Feuer endzündet, dies stellt einen wesentlichen Unterschied zu herkömmlichen Trainingsmöglichkeiten dar, zumal diese meist mit Gas betrieben werden. Durch die Verbrennung von Holzpaletten konnte eine realitätsnahe Hitze- und Rauchentwicklung nachgestellt werden. Den Atemschutzgeräteträgern konnte durch diese Übung die Grenzen der Schutzausrüstung sowie verschiedene Phänomene der Brandausbreitung nähergebracht werden. Im zweiten Durchgang wurden die zuvor theoretisch besprochenen Rauchgasdurchzündungen („Backdraft“) im Brandcontainer nachgestellt und die enorme Energie, die hierbei freigesetzt wird, eindrucksvoll demonstriert.
Nach einer längeren Erholungsphase inklusive Mittagessen wurde Lehrgangstag mit dem zweiten Teil der praktischen Ausbildung im Trainingsbereich fortgesetzt. Aus logistischen Gründen wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass die folgenden Inhalte parallel behandelt werden konnten. Während eine Gruppe nochmals wesentliche Techniken der Handhabung eines Hohlstrahlrohres vertiefte und neue Eindrücke gewann, kehrte die zweite Gruppe nochmals in den Brandcontainer zurück. Im Container konnten die Atemschutzgeräteträger das Kühlen von austretenden Rauchgasen trainieren. Außerdem wurden Fehler im Zusammenhang mit der Kühlung von entstehenden Gasen anschaulich durch die erfahrenen Ausbilder aufgezeigt.
Nachdem beide Gruppen jeweils die oben genannten Stationen durchlaufen hatten, konnten in einer abschließenden Einsatzübung die über den Tag hinweg besprochenen Inhalte praktisch umgesetzt werden. Truppweise (zwei Atemschutzgeräteträger) erhielt man den Einsatzbefehl eine vermisste Person aus einer verrauchten Wohnung, simuliert durch mehrere Container, zu suchen. Im Rahmen der Übung musste ein Brand gelöscht und eine Rauchgasdurchzündung durch richtige Kühlung verhindert werden. Begleitet wurden die Einsatzkräfte im Brandcontainer von jeweils einem Ausbilder, welcher nach der Einsatzsimulation mit den einzelnen Teilnehmern das Vorgehen sowie Verbesserungsvorschläge reflektierte.
Den Abschluss des Lehrganges bildete eine Besprechung, in der Lob und Kritik geäußert wurde, sowie die Übereichung der Teilnahmeurkunde.
Die Feuerwehr Bischweier bedankt sich bei der Firma I.F.R.T. (International Fire and Rescue Training) für die realitätsnahe und eindrucksvolle Ausbildung. Es war abwechslungsreicher und erfolgreicher Tag für alle Atemschutzgeräteträger.